Ich fordere von unserer vermeintlich christlich-demokratischen Regierung und Bevölkerung, dass sie im Bezug auf den aufstrebenden Rechtspopulismus das tut, was wir unentwegt von Muslimen gegenüber dem sogenannten IS verlangen: SICH DISTANZIEREN.
Es gibt Stimmen gegen PEgIdA und wie der ganze Rechtsdreck auch heißen mag, aber sie sind zu leise und zu wenige und sie sind nicht engagiert genug wirklich etwas zu tun. Es gibt keinen offenen Brief von hunderten namenhaften christlichen Gelehrten, die dieses Verhalten mit Hilfe von biblischer Exegese auseinandernehmen und verurteilen oder die die wahren Werte unseres Abendlandes herausstellen. Es wird höchste Zeit.
Vor allem muss mehr kommen von unserer Kanzlerin, auch wenn ihr Innenpolitik nie wichtig wahr, seit ihrer Machtübernahme, sie ist die Königin der Außenpolitik. Ihr scheinbares Credo, die innenpolitischen Probleme lösen sich schon von allein, wenn es in der Welt läuft, funktioniert nicht mehr, da nichts mehr läuft in der Welt. Wirtschaft ist nicht alles
Aber auch wenn sie sich nicht um das Innere kümmern möchte, muss sie wenigstens ihre Leute in den Griff bekommen. Da darf sich keine Schwesterpartei auf die Seite der dümmsten Populisten stellen und plötzlich eine Deutsch-Pflicht in der heimischen Küche fordern, die nirgendwo in Deutschland so lächerlich ist wie in Bayern, aber auch die wissenschaftlich relevanten Fakten, die dagegen sprechen, wurden bereits medial umfangreich ausgewertet, sodass Wiederholung hier überflüssig wäre.
Da darf auch kein CDU-Ministerpräsident eine Special-Task-Force gegen kriminielle Ausländer ins Leben rufen, die sich in keiner Statistik des Bundeslandes nachweisen lassen, nur um die Vorurteile und Ängste seiner Bürger noch zu stärken. Der Kampf gegen Vorurteile ist schwer und auch langjährige Forschung hat kaum effektive Methoden dagegen entwickeln können, aber hingehen und sagen, ja du hast recht, wir können zwar keinen Nachweiß dafür finden, aber Ausländer könnten gefährlich sein, ist mit Sicherheit der falsche Weg, aber Politik und Logik gehörten ja noch nie zusammen. Schade Herr Tillich, dass Ihnen das Vertrauen der halbwegs gemäßigten Sachsen nicht reicht und Sie unbedingt die Liebe der NPD-Wähler gewinnen wollen.
Rechtsradikale Gewalt wird noch weitestgehend abgelehnt, aber die rechtspopulistische Äußerungen werden immer beliebter: "Ich bin ja kein Nazi, ABER... "
Es ist ungefähr als ob ich sage: "Ich bin ja nicht naiv, aber ich glaube daran, dass ein friedliches Zusammenleben funktionieren kann."
In was für einem Land leben wir eigentlich?
Da setzen Menschen ihr Leben aufs Spiel, geben alles Geld, das sie haben und lassen alles zurück, um ihre Kinder aus dem Krieg herauszubringen, damit sie zur Schule gehen können, nicht täglich Bomben, Waffen, tote Menschen und Körperteile sehen müssen, schlicht dafür dass sie LEBEN können und eine Zukunft haben können. Ein minimaler Bruchteil schafft es hierher. Darf in einem schimmeligen Raum, Container oder unbeheiztem Zelt bei -3°C unterkriechen und sonst dürfen sie nichts. Sie müssen da bleiben, dürfen keine Deutschkurse besuchen, geschweige denn etwas zur Gesellschaft beitragen und dann kommt da jemand und zündet "ihre" Unterkunft an. Die Angst und die Erinnerung an Krieg, Tod und Zerstörung kehren zurück. Vom Krieg in den Tod.
Das sind also unsere abendländischen Werte, die wir bedroht sehen?!
Das macht mir Angst. Das tut mir weh.
Ich kann noch nachvollziehen, dass Menschen am sogenannten Rand der Gesellschaft mit wenig Bildung und noch weniger Bildungschancen für ihre Kinder und ohne Job und Perspektive auf die "Argumente" der rechten Menschenfänger hereinfallen. Obwohl ich mir auch hier wünschen würde, dass diese Menschen erkennen können, dass ihre Probleme der Wirtschafts- und Sozialpolitik geschuldet sind und nicht an ihrer rumänischen Nachbarin liegen, die einen Job macht, den sie selbst gar nicht wollen.
Leider entwickelt auch die halbwegs gebildete Mittelschicht immer mehr bedenkliche Tendenzen, ohne Not und ohne eigene schlechte Erfahrungen.
In Dresden laufen 10 000 Menschen, Tendenz steigend, einem vorbestraften Typen hinterher, der um einer Haftstrafe zu entgehen, nach Südafrika FLÜCHTETE, er flüchtete nicht vor Krieg oder Folter, sondern vor rechtsstaatlicher, gerechter Strafe und macht jetzt mobil und läuft jetzt Sturm gegen 0,4 % der sächsichen Bevölkerung, denn nur so viele der über 4 Millionen Sachsen sind Muslime und ein noch viel kleinerer Teil ist radikal. Letztes Jahr wurden in Sachsen 2217 rechts- und linksradikale Straftaten begangen und nur 3 mit ausländerextremistischem Hintergrund. Ja, das sind 3 zu viel, aber es sind 2220 zu viel. Das ist ein gesellschaftliches oder auch politisches Problem. Der Mensch an sich ist böse, der eine mehr der andere weniger. Aber sind die 10000 Demonstranten weniger böse als die 100 Salafisten?
Als die NSDAP 1933 die Macht ergriff, so nennt man das im Geschichtsunterricht, wurden sie gwählt und zwar von der Minderheit (43,6%). Dennoch hat diese Minderheit gereicht um Deutschland innerhalb von 6 Jahren komplett zu verändern und den Widerstand zur Minderheit zu machen. Die eine Hälfte hat nicht hingesehen haben wollen die andere Hälfte fand das im Prinzip schon alles richtig so.
Sind das die abendländischen Werte, um die wir uns sorgen?
Als vor 2 Jahren ein Kommilitone sagte, die Behandlung der Muslime in Deutschland entspräche der Behandlung der Juden von 1933 bis 1937, war ich empört und habe mich massiv dagegen gewehrt, weil ich fand, dass damit die Verbrechen und der Genozid an den Juden relativiert und verharmlost wird, der in diesen Jahren vorbereitet wurde und es in der heutigen Zeit keine systematische und politische Vertreibung der Muslime gibt. Doch wenn ich in den letzten Wochen die Nachrichten verfolge und sehe, was in "meinem" Land passiert, bin ich nicht mehr sicher, ob es unbedingt staatliche Gewalt braucht oder ob nicht das Wegschauen des Staates und der Gesellschaft genügt, damit ein Teil der deutschen Bevölkerung ihre abendländischen Werte durchsetzen kann.
alles was da draußen zu sein scheint und trotzdem bisher nie besprochen wurde
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Freitag, 12. Dezember 2014
Samstag, 6. März 2010
Abenteuer bloggen - it seems like yesterday
74 Posts in einem Jahr, mit diesem 75, davon etwa 3/4 von mir, der Rest natürlich von meiner grandiosen Co-Autorin neechan, die für ein wenig Abwechslung in meine Schimpftiraden bringt. Besonderen Dank an dieser Stelle für deine Unterstützung. Einige Posts sind auch Gemeinschaftsarbeit oder Fortsetzungen von Ideen der jeweils anderen. Nun, 75 Posts, nicht die Welt, aber doch eine Leistung für eine "Vollzeitstudentin", die Tage hat, an denen sie sich nicht einmal zum Essen aufraffen kann.
Was war der Anspruch vor einem Jahr, etwas Neues ausprobieren, einen neuen Blickwinkel üben und sich ein bisschen aus dem Geschehen herausnehmen und die Welt auch mal von außen betrachten (ich wusste nicht mehr, was ich vor einem Jahr überlegt habe, aber da ich ja angefangen hatte zu bloggen, kann ich es jederzeit bequem nachlesen).
Was Neues habe ich angefangen und ich habe auch reichlich Spaß dabei, auch wenn ich ein paar Krisenmonate dabei hatte. Ich habe auch ein bisschen positives Feedback bekommen, was mich zu der Entscheidung brachte, dass es vielleicht doch den ein oder anderen Menschen gibt, den das ganze hier interessiert und da es so ein wunderschönes Medium zum Aggressionsabbau ist und wenigstens niemand sofort wiedersprechen kann, werde ich die Online-Welt noch ein Weilchen mit meinen geistigen Ergüssen "bereichern"/langweilen/zuspamen/unterhalten/informierten...
Damit auch einen großen Dank an alle (regelmäßigen) Leser für euer Interesse und eure Toleranz.
Einen neuen Blickwinkel habe ich auch gewagt, auch wenn es im Blog vielleicht nicht so erscheint, aber neue Blickwinkel ergab sich auch eher außerhalb des Internets (oh ja, doch es gibt ein Leben außerhalb des Internets, auch wenn es Exemplare geben soll, die daran nicht glauben, siehe: Post vom 02.03.2010). Ich bin viel aufmerksamer gewesen, habe mich intensiver mit Themen auseinander gesetzt und habe manche Dinge auch erst wahrgenommen, weil ich nach etwas suchte, worüber man schreiben könnte.
Mich selbst zurücknehmen und Dinge von außen betrachten ist mir nur in einem sehr beschränkten Rahmen gelungen. Es ist viel Meinung dabei. Aber ich habe auch viel geschrieben, dass über meine Meinung weit hinaus geht, manchmal um zu provozieren, manchmal um zu verdeutlichen, manchmal aber auch um klar zu stellen, dass ich keine Meinung zu einem Thema äußern werde.
Ich habe mir seit Wochen überlegt, ob ich mich heute nicht ein wenig feiern sollte, stellvertretend für meinen Blog. Ich habe auch überlegt, ob ich ein besonderes Thema aufgreife oder ob ich Bilanz ziehen soll, scheint so, als hätte ich mich für das Bilanzziehen entschieden.
Aber am witzigsten finde ich, dass mir nicht nur selbst mein einjähriges Kritzeljulbeläum am Herzen lag, sondern dass es tatsächlich auch andere Leute gab, die mich daran erinnerten, oder meinten mich erinnern zu müssen, als ob ich einen so wichtigen Tag in meinem Leben vergessen könnte ;).
Ich werde heute anstoßen auf ein Jahr voller Männerkritik, Beschwerden über Servicekräfte, alltägliche Aufreger und andere Nebensächlichkeiten und ich wünsche mir, dass ich und neechan noch oft die Lust und Zeit aufbringen werden uns öffentlich zu ärgern, zu freuen, zu schadenfreuen, zu entwirren und euch zu verwirren und die Welt (unsere Welt) ein klein wenig zu verändern.
Der Blog heißt: "ein bisschen mehr vom Leben" und genau das ist er für mich geworden und ich möchte auch allen anderen Mut machen, ein bisschen mehr von ihrem Leben zu sehen und zu zeigen, mal hinter ihre eigenen Kulissen zu blicken und Dinge zu hinterfragen und vielleicht andere an ihren Erkenntnissen teilhaben zu lassen.
(Mittlerweile klingt der Post, als hätte ich einen Preis für mein Lebenswerk bekommen und würde eine Dankesrede dafür halten müssen, das wollt ich nicht, ich wollte eigentlich nur sagen, ich habe Spaß an dem, was ich tue und sage und darüber kann jeder denken, was er mag!)
Was war der Anspruch vor einem Jahr, etwas Neues ausprobieren, einen neuen Blickwinkel üben und sich ein bisschen aus dem Geschehen herausnehmen und die Welt auch mal von außen betrachten (ich wusste nicht mehr, was ich vor einem Jahr überlegt habe, aber da ich ja angefangen hatte zu bloggen, kann ich es jederzeit bequem nachlesen).
Was Neues habe ich angefangen und ich habe auch reichlich Spaß dabei, auch wenn ich ein paar Krisenmonate dabei hatte. Ich habe auch ein bisschen positives Feedback bekommen, was mich zu der Entscheidung brachte, dass es vielleicht doch den ein oder anderen Menschen gibt, den das ganze hier interessiert und da es so ein wunderschönes Medium zum Aggressionsabbau ist und wenigstens niemand sofort wiedersprechen kann, werde ich die Online-Welt noch ein Weilchen mit meinen geistigen Ergüssen "bereichern"/langweilen/zuspamen/unterhalten/informierten...
Damit auch einen großen Dank an alle (regelmäßigen) Leser für euer Interesse und eure Toleranz.
Einen neuen Blickwinkel habe ich auch gewagt, auch wenn es im Blog vielleicht nicht so erscheint, aber neue Blickwinkel ergab sich auch eher außerhalb des Internets (oh ja, doch es gibt ein Leben außerhalb des Internets, auch wenn es Exemplare geben soll, die daran nicht glauben, siehe: Post vom 02.03.2010). Ich bin viel aufmerksamer gewesen, habe mich intensiver mit Themen auseinander gesetzt und habe manche Dinge auch erst wahrgenommen, weil ich nach etwas suchte, worüber man schreiben könnte.
Mich selbst zurücknehmen und Dinge von außen betrachten ist mir nur in einem sehr beschränkten Rahmen gelungen. Es ist viel Meinung dabei. Aber ich habe auch viel geschrieben, dass über meine Meinung weit hinaus geht, manchmal um zu provozieren, manchmal um zu verdeutlichen, manchmal aber auch um klar zu stellen, dass ich keine Meinung zu einem Thema äußern werde.
Ich habe mir seit Wochen überlegt, ob ich mich heute nicht ein wenig feiern sollte, stellvertretend für meinen Blog. Ich habe auch überlegt, ob ich ein besonderes Thema aufgreife oder ob ich Bilanz ziehen soll, scheint so, als hätte ich mich für das Bilanzziehen entschieden.
Aber am witzigsten finde ich, dass mir nicht nur selbst mein einjähriges Kritzeljulbeläum am Herzen lag, sondern dass es tatsächlich auch andere Leute gab, die mich daran erinnerten, oder meinten mich erinnern zu müssen, als ob ich einen so wichtigen Tag in meinem Leben vergessen könnte ;).
Ich werde heute anstoßen auf ein Jahr voller Männerkritik, Beschwerden über Servicekräfte, alltägliche Aufreger und andere Nebensächlichkeiten und ich wünsche mir, dass ich und neechan noch oft die Lust und Zeit aufbringen werden uns öffentlich zu ärgern, zu freuen, zu schadenfreuen, zu entwirren und euch zu verwirren und die Welt (unsere Welt) ein klein wenig zu verändern.
Der Blog heißt: "ein bisschen mehr vom Leben" und genau das ist er für mich geworden und ich möchte auch allen anderen Mut machen, ein bisschen mehr von ihrem Leben zu sehen und zu zeigen, mal hinter ihre eigenen Kulissen zu blicken und Dinge zu hinterfragen und vielleicht andere an ihren Erkenntnissen teilhaben zu lassen.
(Mittlerweile klingt der Post, als hätte ich einen Preis für mein Lebenswerk bekommen und würde eine Dankesrede dafür halten müssen, das wollt ich nicht, ich wollte eigentlich nur sagen, ich habe Spaß an dem, was ich tue und sage und darüber kann jeder denken, was er mag!)
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