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Sonntag, 23. Oktober 2011

Von Qualifikation und anderen Quoten


Wenn man Debatten im deutschen Bundestag verfolgt, möchte man doch manchmal einfach nur rufen: "Leute, geht mal raus und schaut euch echte Menschen mit echten Problemen an!"
Aber gut, dann sprechen wir heute eben über Frauenquoten.
In anderen Ländern, wäre man schon froh, wenn überhaupt genug Arbeit für die Männer da wäre, da denkt man noch nicht mal an arbeitende Frauen. In wieder anderen Ländern gilt es als Schande, wenn die Frau für die Familie arbeiten muss oder möchte. Da sind wir doch in Deutschland gut bedient mit: Jeder kann tun und lassen, was er möchte.
Was bringt uns denn eigentlich eine Frauenquote? Ich dachte immer, das Arbeitsplätze mit Personen besetzt werden, die sich am besten dafür eignen und die den Personalchef am besten von ihrer Eignung überzeugen konnten.
Wenn dieser Personaler jetzt jede 3. Stelle einer Frau geben muss, ihn aber nur jeder 3000. überzeugen kann für die Stelle geeignet zu sein, dann müssen sich ja bei großen Unternehmen mit vielen freien Stellen nahezu alle deutschen Frauen bewerben um eine Frauenquote von 30 % zu erfüllen oder ist der Schluss den wir daraus ziehen müssen, dass jetzt Menschen eine Stelle bekommen, obwohl sie vielleicht gar nicht ideal dafür sind?
Was soll denn überhaupt, passieren wenn diese Quoten nicht erfüllt werden? Geldstrafen? Wie stark sich große Unternehmen von Geldstrafen beeindrucken lassen, ist ja aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt.
Ich bin eine Frau und ich fühle mich von Frauenquoten diskriminiert, denn ich hätte immer Angst eine Stelle nicht zu bekommen, weil ich durch mein Können überzeugen konnte, sondern nur durch mein Geschlecht, weil das Unternehmen eine Quote zu erfüllen hat und bei freier Auswahl wären vielleicht 2 Männer besser oder wenigsten genauso geeignet gewesen.
Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mich auch von Frauenquoten diskriminiert fühlen, aber über die Bedürfnisse des schwachen Geschlechts sprechen wir heute mal zur Abwechslung nicht.
Nach welchem Natur- oder Gesellschaftsgesetz richtet sich denn der Grundsatz bei gleicher Qualifikation und Eignung ist die Frau oder beispielsweise in Amerika der Dunkelhäutige vorzuziehen? Wenn ich eine Stelle zu besetzen hätte und nur 2 Bewerber, die gleich gut qualifiziert sind, dann wähle ich den aus, der besser ins Team passt und sich sympathischer präsentiert hat oder ich warte bis sich jemand bewirbt, der besser geeignet ist, welchen Grund gibt es denn Geschlechter als Kriterium zu wählen?
Weil Personalchefs es jetzt auch tun? Sonst würden ja nicht viel mehr Männer als Frauen arbeiten? Liegt das wirklich an der Auswahl der Personalchefs oder an der Eignung der Leute, die sich auf eine Stelle bewerben? Ich möchte damit nicht sagen, dass sich Männer für manche Dinge besser eignen als Frauen, sondern dass die Bewerber ihre Eignung unterschiedlich zeigen und einschätzen und Frauen sich vielleicht auch nicht trauen sich auf manche Stellen zu bewerben oder manche Stellen vielleicht auch gar nicht möchten.

Aber mir drängt sich noch eine ganz andere Frage auf: Erst kommt die Frauenquote und dann? Wir müssen 3% Katholiken in unserer Firma beschäftigen und 1% Sachsen und 5% Alleinerziehende und eine andere diskriminierte Gruppe sollten wir nicht unterschätzen 25% Übergewichtige und mindestens einen Ex- Drogenkonsumenten oder notfalls einen trockenen Alkoholiker.
Ich freue mich schon auf die neuen Bewerbungen und entweder die Firmen gehen baden oder es sind clevere Personalchefs und sie finden eine übergewichtige, alleinerziehende Katholikin aus Sachsen die in ihrer Jugend mal Haschisch geraucht hat und noch halbwegs für irgendeine Stelle im Unternehmen geeignet ist.

Eigentlich war dieser Post hoch aktuell, aber wegen Internet-Problemen musste die Veröffentlichung leider warten, aber vermutlich ist es eh eine Debatte, die so schnell nicht abreißt.

Freitag, 12. März 2010

kichererbses Kopf-Tsatsiki und anderes politisches Gyros

Die EU bröckelt an ihren Außengrenzen. Griechenland ist pleite und damit nicht mehr kreditwürdig, EU will kein Geld locker machen, doch der Euro ist in Gefahr - Zusage, dass man die eigene Währung nicht abschmieren lässt. Die griechische Regierung kündigt Sparmaßnahmen an, niedrigere Löhne und höhere Preise - große Zustimmung der Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und den USA, man sei auf dem richtigen Weg. Protest bei den Griechen - Generalstreik. Polizei kämpft bei Auseinandersetzung mit den randalierenden Demonstranten gegen eigenen Kollegen, die gegen ein Leben am Existenzminimum kämpfen. Forderung: die Reichen sollen zahlen und nicht die Armen bluten. (Hat Griechenland reiche Menschen außerhalb der (korrupten) Regierungskreise?)
Wir können den Griechen unsere "Arbeit muss sich wieder lohnen"-Plakate schicken. Daran glaubt hier eh niemand.
Generalstreik beendet, zurück bleibt Chaos, heute gibt es keine Zeitung, weil gestern auch die Journalisten streikten, vielleicht ist das besser für die Griechen, dann lesen sie wenigstens keine neuen Hiobsbotschaften.
Folgen für den Rest-EU-Raum:
Der Euro ist weniger Wert.
Der Urlaub in Griechenland wird günstiger und gefährlicher (arme Menschen sind von Natur aus kriminell).
Falls Griechenland doch ganz abschmiert, zahlt die EU schon, also der europäische Steuerzahler.
Es wird gemunkelt, die griechische Regierung hofft auf Naturkatastrophe, damit sie von den Aufbauhilfen etwas zur Staatssanierung abzweigen kann.
Seit Beginn der wirtschaftlichen Probleme in Griechenland können Flüchtlinge, die über Griechenland in die EU eingereist sind, erfolgreich dagegen klagen zurück nach Griechenland geschoben zu werden, setzt voraus das der Asylbewerber über die finanziellen Mittel für einen Prozess verfügt, denn Nichtdeutsche erhalten für diese Art von Verfahren keine Prozesskostenbeihilfe, aber das ist ja kein Problem für die meisten Menschen, die lebendig ein Kriegs- oder Krisengebiet verlassen haben, die sind ja alle besonders wohlhabend.

Das ist alles was ich in den letzten Wochen den Medien über das "Griechenlandproblem" entnommen habe. Ich habe mich weder besonders mit dem Thema beschäftigt noch versucht einen Bogen darum zu machen. Die Fetzen sind halbwegs chronologisch nach ihrem Erscheinen in meiner Wahrnehmung geordnet, aber möglicherweise in höchstem Maße selektiv.
Es geht mir nicht um Berichterstattung, sondern ich will zeigen, wie mein Kopf Informationen verarbeitet und speichert, wenn er nicht zur Außeinandersetzung mit diesen Infos angeregt wird.
Ich hätte auch jedes andere ähnlich medienpräsente Beispiel wählen können, aber da die Medien momentan nur um gefühlte 3 Themen kreisen und ich mich mit einem davon etwas intensiver auseinandergesetzt habe, war die Auswahl etwas beschränkt.
Ich habe keine Ahnung, wie sich das "Griechenlandproblem" lösen wird, mit Staatspleite oder einem mühsamen Regenerationsprozess oder ob es nach dem Medienhype der letzten Wochen nicht einfach nur in einem journalistischen Wattebausch endet, aber ich wünsche den Griechen das Beste für ihr Land und schaue bald bei meinem Lieblingsrestaurant für Griechische Küche vorbei und, wie ich den Besitzer kenne, werde ich den ein oder anderen Ouzo auf jeden guten Griechen trinken.

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Es war einmal... 2009

Zwischen dem großen Fressen und dem großen Knallen ist es Zeit zurückzublicken auf ein Jahr, in dem jeder seine Schwerpunkte anders setzte. Bei einigen Menschen in meinem Umfeld, lag der Schwerpunkt auf Neuanfängen, Experimenten und Erfahrungsgewinnung. Bei anderen Menschen ging es dieses Jahr um Stabilisierug, Konsolidierung und Wiederaufnahme. Aber mir scheint für viele war es ein Jahr des Verlustes und des Abschieds. Wir mussten uns beispielsweise von der guten alten Glühbirne verabschieden, obwohl die Wirksamkeit unseres neuen Gefährten von einem Großteil der Wissenschaft bezweifelt wird. Ich kenne viele Menschen, die dieses Jahr einen nahestehenden Menschen verloren haben, sei es durch Trennung oder Tod. Es war auch ein Jahr in dem sehr öffentlich gestorben wurde, beziehungsweise zog der Tod vieler Prominenter die Öffentlichkeit in einen fast unerhörten Bann.
Aber das ganze Jahr war vom Zurückschauen geprägt, es wurde nicht nur auf die Leben von Swayze, Jackson und Enke, um nur einige zu nennen, zurückgeblickt, sondern auch auf ein vergangenes Jahrzehnt, auch ich habe mich dem schon hingegeben. Es wurde auch auf große und kleinere Momente in der Geschichte zurückgeblickt, denn es war auch ein Jahr der Jubiläen:

• Bundesrepublik, 60 Jahre
• Sandmännchen, 50 Jahre
• Billyregal, 30 Jahre
• Privatfernsehen, 25 Jahre
• Mauerfall, 20 Jahre

Das waren die Jubiläen, die es in mein Bewusstsein geschafft haben. Aber wenn man ein ganzes Jahr nur mit Zurückschauen beschäftigt ist, hat das Jahr gar keine Zeit eigene Geschichte zu schreiben oder die Menschen haben gar keine Zeit diese Geschichte zu würdigen.
Aber dafür wird ja am Ende des Jahres in allen Medien das Jahr noch einmal wiederholt, damit man auch nichts vergisst. Die Frage ist: Wäre es nicht besser das ein oder andere einfach zu vergessen? Wären ohne die Medien einige Probleme eigentlich überhaupt Probleme geworden?
Lasst uns 25 Jahre "unabhängige" Medien feiern.

So klafften auch in meiner Erinnerung große Lücke über das vergangene Jahr bis ich zur Vorbereitung des Posts 2-3 Jahresrückblicke schaute und hätte ich nicht mitgeschrieben würden diese Lücke schon wieder klaffen und ich habe beschlossen diese Lücken auch Lücken sein zu lassen. Mir fiel beim Schauen nur eine Sache auf: Jeden Monat war irgendwas mit einem Autokonzern, den jeder wollte, aber sich keiner leisten konnte.
An die Geburt unseres ersten Helden des Jahres im Januar kann ich mich auch nur erinnern, weil es meinen Wortschatz um ein unglaubliches Wort erweiterte: Notwasserung.
Im Januar war doch auch die Vereidigung dessen, der seinen Heldenstatus zumindest in seiner Heimat schon fast verloren hat, oder?
Im Februar war ich eine Woche im Urlaub ohne Medienzugang: Pressefreiheit mal anders.
Wir feiern 25 Jahre "freie" Medien.

Im März begann ich mein persönliches Abenteuer Bloggen und alles, was mir persönlich im folgenden Erwähnenswert erschien, kann jeder nachlesen.
Im Juni gingen die Studentenproteste in die erste Runde und gut geplante Aktionen stießen damals noch auf breite Unterstützung und kleine Erfolge. Über die Leichen des Monats möchte ich nicht schreiben, weil es zum einen schon überall getan wurde und weil mir zum anderen der persönliche Bezug fehlt.
Dann kam das Sommerloch und danach die Wahl ohne Wahlkampf, weil dieser dem politischen Sommerurlaub weichen musste. Warum müssen diese Wahlen auch immer an einem strategisch so ungünstigen Termin im Spätsommer/Frühherbst stattfinden, wo unsere Politiker doch gerade so entspannt aus dem Urlaub kommen? Auch zur Wahl ist damit eigentlich schon alles gesagt.
Mitten in diesem Sommerloch bestätigte aber auch noch ein sowieso schon unbeliebtes Bundesland bei Landtagswahlen seine Gesinnung und wenn man jetzt fragt, will es keiner gewesen sein und keiner kann sich erklären, wie das schon wieder passieren konnte.
In der dunklen Jahreszeit (diese fängt, meiner Erfahrung nach, schon im Herbst an) sollte die Hochphase dieser neuen uns alle dahinraffenden Grippe kommen und es kam... das öffentliche Interesse an einer ganz anderen Krankheit, die sich eigentlich lieber ins Privatleben zurückzieht: Depression.
Wir feiern 25 Jahre "investigative" Medien.

Kurz vor Ende des Jahres weckt ein alter Bekannter wieder Urängste, der Terrorismus ist zurück im Westen. Sein Ziel? Angst schüren! Dabei hatte er Erfolg, vielleicht will auch jemand anders Angst schüren und benutzt ein etabliertes Wort, wer weiß?
Was bleibt dann noch für nächstes Jahr? Wir bekommen ein Comeback versprochen, das dieses Jahr schon in etwas anderer Form stattfinden sollte. Ansonsten erwarten wir die üblichen Katastrophen und freudigen Ereignisse. Alles was bleibt ist: abwarten.

Bis dahin einen fröhlichen Jahreswechsel.

Dienstag, 15. Dezember 2009

nichts passiert oder von Erinnerung und anderen Retrospektiven

Es scheint mir noch zu früh in diesem Jahr um einen Jahresrückblick zu schreiben, obwohl sowohl die Printmedien als auch die Flimmermedien voll davon sind. Aber ein zweiter Rückblick ist in den letzten Tagen sehr beliebt: Der Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt: 10 Jahre Nullen.
Ich finde diese objektive Beschreibung der Erscheinung der Jahreszahlen von 2000 bis 2009 -10 Jahre Nullen- sagt auch eine Menge über den Inhalt des sich neigenden Jahrzehnts.
Es gibt nur 2 Ereignisse, die ich unweigerlich mit den letzten 10 Jahren in Verbindung bringe: Das Ankommen des "islamistischen" Terrorismus in der westlichen Welt und die offizielle Euro-Einführung, wobei die Euro- Einführung als Buchwährung bereits 1999 war und ab da auch schon geprägt wurde und damit noch nicht einmal ihre Geburtsstunde in den 2000ern hat.
Wenn ich über weitere Großereignisse berichten sollte, müsste ich nachdenken. Ich erinnere mich noch dunkel an den Tsunamie und dass wir (gemeint: die BRD) die ein oder andere kriegerische Auseinandersetzung im Nahen Osten unterstützt haben. Desweiteren begann bereits 2008 eine Weltwirtschaftskrise, die heute von einigen Finanzexperten als finanzielle Nahtoderfahrung beschrieben wird. Bei dieser Nahtoderfahrung fragen sich aber einige Wenige, ob nicht doch alles ein großer Schwindel war und man sich so ein paar unliebsamer Probleme entledigen konnte oder Unternehmensschulden zu Staatsschulden machen konnte. Reale Auswirkungen dieser Krise haben nicht-an-der-Börse-spekulierende Ottonormalverbraucher erst in den letzten Monaten realisiert, als doch das ein oder andere Großunternehmen das Handtuch hin- und die Mitarbeiter herauswarf. Aber bei Krisenskeptikern und Verschwörungstheoretikern hält sich vehement das Gerücht, diese Firmen waren auch so am Ende.
Desweiteren gilt die letzten 10 Jahre als Retro- Jahrzehnt, die merkwürdigen Kleidermacken aller Jahrzehnte kamen geballt und zeitweise neu kombiniert zurück.
Ach, und dann war da auch noch die Fußball-WM in Deutschland und man hat sich bemüht "Freunde" zu werden mit der Welt, eine gute Gelegenheit das angekratzte Gastgeberimage aufzupolieren, mit mäßigem Erfolg. Wir sind einfach keine Feiernation und wenn man sich dann als junger Deutscher mit "Du bist Deutschland"- Kampagnen identifizieren soll, bei denen man die ganze Zeit mit toten Dichtern und Denkern verglichen wird, kommt auch keine richtige Feierstimmung auf: "Goethe ist tot, Goethe ist Deutschland, DU bist Deutschland, du bist tot, Deutschland ist tot."
Da enden sie auch schon: die weltbewegenden Ereignisse, die in meinem Bewusstsein hängen geblieben sind. Aber vielleicht bin ich auch nur ignorant und/oder mir sind viele Ereignisse einfach nicht in ihrer bedeutungstragenden Rolle deutlich geworden.
Aber vielleicht wesentlicher als das große Ganze sind die persönliche Erfahrungen mit dem letzte Jahrzehnt. Diese sind im aber eigentlich auch nicht so rosig. Es war die vielleicht schwierigste Zeit in meinem Leben, der Weg von einem naiven, sensiblen Kind, das die Welt in bunten und schillernden Farben sieht, zu einer jungen Erwachsenen, die Negativität und Schwärze der Welt erkennt und mit realitätsnahen Zynismus das beste daraus zu machen versucht.
Jeder, der es erlebt hat, kennt die Probleme der Pubertät und die verzweifelten Versuche die Eltern zu erziehen, aber im Großen und Ganzen waren keine dieser Erfahrungen an das Jahrzehnt gebunden -schade, dass ich leider kein Flowerpowerkind werden konnte, weil die Jugend von heute zu auf- oder abgeklärt für eine Retrovariante von Love and Peace ist.
Auch der Schritt aus den verkrusteten Strukturen in die Moderne ist mir gelungen, aber nicht durch bereichernde Erfindungen des Jahrzehnts, sondern durch Landflucht und ein neues Leben in der Großstadt in der man für DSL nicht auf den Kirchturm klettern muss, wenn überhaupt.
Aber Erfindungen ist ein gutes Stichwort. Hatten wir welche in den letzten Jahren? Neue Möglichkeiten Musik innerhalb der Ohren abzuspielen, aber dafür gab es in den 80ern den Walkman und in den 90ern den Diskman, also nur eine Weiterentwicklung. Ein Auto in das eigentlich nur 2 Leute reinpassen jetzt für 4 Leute, auch nichts wirklich Neues. In der Kommunikations- und IT- Branche findet sich die ein oder andere Neuheit, aber da ist der jungen Generation gar nicht mehr klar, dass Ende der 90er die Handys der meisten Leute noch gelb waren und am Straßenrand standen und nur privilegierte Menschen eine tragbare Telefonzelle besaßen und man in der Zeit des Ladens einer Website den Wochenabwasch machen konnte, beschreibt Entwicklung diese Phenomene besser als Erfindung. Auch social networking scheint eine Erfindung der letzten Jahre. Obwohl es früher wahrscheinlich besser funktionierte, als man die Leute noch von Angesicht zu Angesicht kannte und nur den Begriff dafür noch nicht.
So ist das eben mit dem "time ghost" oder wie die Engländer zu sagen pflegen: "zeitgeist"

Donnerstag, 30. Juli 2009

Von Luxus und anderen sauren Gurken

Woran merken Sie, dass Sie in einer Konsumgesellschaft leben? Daran, dass Sie rund um die Uhr alles bekommen können, was Sie wollen? Falsch, das wissen Sie zwar, aber das nehmen Sie im alltäglichen Leben kaum wahr.
Wir merken erst, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben, wenn wir ein ganz bestimmtes (Luxus)Produkt, also kein Grundnahrungsmittel, wollen, dass es in jedem Laden zu geben scheint und welches wir auch immer im Laden sehen, aber es ist aktuell nicht verfügbar.
Die gelassenen Exemplare Mensch geben sich damit zufrieden, gehen nach Hause und regen sich ein wenig auf. Andere rennen in 3 Läden, finden es in keinem davon und sind tief unglücklich und wieder andere machen ihrem Ärger noch direkt im Supermarkt ihres Vertrauens Luft und beschimpfen völlig wehrloses Personal, das freundlich bleiben muss, obwohl sie überhaupt nichts dafür können, dass gerade alle in der Stadt auf scheinbar die gleiche Idee gekommen sind.
Letztendlich ist die Reaktion egal, es ändert nichts daran, dass man momentan auf dieses Produkt verzichten muss.
Und genau das ist das Problem der Konsumgesellschaft: Wir haben nicht gelernt zu entbehren. Wir können nicht mehr verzichten, wie das unsere Großeltern oder Urgroßeltern der (Nach)Kriegsgeneration noch konnten, wir haben gelernt jederzeit einen geöffneten Laden zu finden und zu bekommen, wonach uns gerade der Sinn steht. Schlimmer als um uns steht es um die folgende Generation, die jetzt lernt alles jederzeit im Internet oder per Telefon bestellen zu können und es dann auch noch geliefert zu bekommen.
Was würde wohl passieren, wenn die westliche Welt unter einer plötzlichen Nahrungsmittelknappheit zu leiden hätte. -Ein Horrorszenario, das ich mir nicht ausmalen möchte.
Wahrscheinlich würde ein Krieg um ein Glas saure Gurken ausbrechen, ähnlich des Krieges wegen einer großen Anzahl Luftballons aus einem bekannten NDW-Song und am Ende wüsste keiner mehr, warum die Welt in Schutt und Asche liegt.

Freitag, 1. Mai 2009

Abenteuer Bloggen- erstes Resümee

Ich blogge seit weniger als 2 Monaten und habe bereits mindestens 3 Freunde dazu animiert sich mit mir in dieses Abenteuer zu stürzen und ihre Gedanken ebenfalls der Weltöffentlichkeit zu offenbaren und zu bloggen, entweder als ganz neue Erfahrung oder als Wiederaufnahme eines alten Hobbys. Dies hat mich sehr beeindruckt, deswegen teile ich mir meinen Blog auch mittlerweile mit neechan, was mich sehr freut und ihn auch thematisch sehr bereichern wird.
Ich wusste ja, dass erfolgreiche Diäten oder eine Raucherentwöhnung sich massiv auf den Freundeskreis auswirken, aber dass auch Bloggen solche Auswirkungen hat, hat mich überrascht. Vielleicht ist es dann auch möglich seine Ziele dadurch zu erreichen, dass man seinen Freundeskreis daran anpasst. Das ist im Grunde das Prinzip von Selbsthilfegruppen, aber vielleicht könnte man das für allerlei Nichtigkeiten ausdehnen. Das wäre doch eine riesige Geschäftsidee: Man bietet im Internet gegen einen nicht unerheblichen Preis eine Plattform, die die passenden Freunde zu jedem Problem bietet: "Sie wollen disziplinierter an ihren Aufgaben für das Studium arbeiten, wir vermitteln ihnen die richtigen Freunde." "Sie wollen schwanger werden, treffen sie noch heute ihren neuen Freundeskreis" usw...
Oh, ich wollte ja eigentlich über das Bloggen resümieren! Es hat sich auf mein Gemüt sehr positiv ausgewirkt, endlich einen Kanal zu haben um seine Kritik äußern zu können ohne dabei direkt jemanden anzugreifen. Außerdem muss man niemanden, den es nicht interessiert, mit seinen Gedanken nerven, denn jeder der es nicht lesen will, kann es wegklicken. Darüberhinaus stelle ich immer wieder fest, dass ich mich nicht wirklich auf ein Thema konzentrieren kann. Ich fange irgendwo an zu schreiben und ende an einem ganz anderen Punkt oder auch wieder am gleichen, nachdem ich zehn Ecken eingebaut habe. Vielleicht sollte ich das bei meinen Hausarbeiten für die Uni beachten.
Vielleicht bin ich zu kritisch, vielleicht zu oberflächlich, vielleicht will es niemand lesen, aber eins ist definitiv festzuhalten: Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß bei einer Sache.
Außerdem schult man seine Aufmerksamkeit. Man geht viel offener durch seine Umwelt, immer auf der Suche nach neuen Aufregern, witzigen Geschichten oder Obskuritäten, über die man schreiben möchte. Und davon gibt es noch jede Menge da draußen, ihr werdet also noch viel von mir hören.

Dienstag, 28. April 2009

Von Blasenschwäche und anderen Kreisläufen

Was ist das weibliche Gegenstück zu dem männlichen Denken mit Genitalien? Nein, nicht das Denken mit dem Herzen. "Wenn Männer mit dem Schwanz denken können, dann können Frauen mit der Blase denken."
Wie kommt man denn wieder auf so was, werdet ihr euch fragen. Es ging um den grandiosen Orientierungssinn den Frauen entwickeln können, wenn sie auf Toilette müssen, sie wissen zwar nicht wie sie hingkommen sind oder wie sie wieder zurück zum Ausgangspunkt kommen, aber sie finden innerhalb kürzester Zeit den schnellsten Weg um ihren Bedürfnissen nachzugehen, ähnlich der Männer, die bei ihrem Genitaliendenken auch nur den schnellsten Weg zur Bedürfnisbefriedigung suchen, aber im Gegensatz zu uns Frauen meistens daran scheitern.
Das Thema der Woche ist wohl aber ein anderes: die (sie hat schon einen Namen, der an ein Schimpfwort erinnert) "Schweinegrippe".
Warum muss man denn schon wieder irgendwelche Tiere für menschliche Verfehlungen verantwortlich machen. Ja, die Viren wurden mal von Tieren übertragen, aber wer züchtet die denn und wer füttert die mit Antibiotika, damit solche Erreger auch ja schön resistent werden? Die niedlichen rosa Tiere, die in großen Teilen der Welt in enormen Mengen verzehrt werden, sind nicht die Erreger, also warum hetzen Medien mit dem Begriff Schweinegrippe? Sind etwa alle, die erkrankt sind, Schweine oder will da nur jemand sein Edelrindfleisch teurer verkaufen?
Wenn wir aber schon bei Schweinen sind, dann haben wir doch wieder unseren Ausgangspunkt von den mit den Genitalien denkenden Männern erreicht, so schließt sich der Kreis des Lebens. Es ist doch immer wieder beruhigend, wie einfach unsere Welt doch ist und dass sich große Zusammenhänge im Kleinen wie von selbst erklären. Von diesen Weltkreisläufen ist es dann sicher nicht mehr weit zum Pantheismus und auf dessen Grundlage könnte man sicher am Weltfrieden arbeiten, aber das steht ja wieder Gegensatz zu den Interessen irgendwelcher Wirtschaftsbosse, die ihre Kriegsprodukte nicht mehr gewinnbringend verkaufen könnten, wo wir wieder einen Kreislauf zur Darstellungsverzerrung der "Schweinegrippe" geschlossen hätten und so weiter...