alles was da draußen zu sein scheint und trotzdem bisher nie besprochen wurde
Donnerstag, 13. November 2014
Vom Gesundheitswahn und anderen Religionen
Neulich war es wieder so weit. Ich stand auf meinem Balkon und langsam wurde mein Kopf leicht und meine Beine zittrig (ja so fühlt sich das bei mir an und ich schwöre es war wirklich nur Tabak) und meine Gedanken sprangen leichtfüßig umher, da sprach mich plötzlich ein Mann an, der unten vorbei ging: "He, rauchen ist ungesund." Mal davon abgesehen, dass es sehr unhöflich ist Menschen bei ihren zeremoniellen Handlungen zu stören, war ich nur bedingt bereit mich damit auseinander zu setzen, deswegen entgegnete ich höflich aber bestimmt: "Das Leben ist ungesund." "Häää, versteh ich nicht."
Da ich heute meinen geduldigen Tag habe, bin ich bereit es zu erläutern.
Als gesund bezeichnen wir gemein hin Dinge, die nicht tötlich sind. Das Leben kann also nicht gesund sein, denn es führt unweigerlich zum Tod. Aber diese Weisheit ist ja allgemein bekannt. Das Leben ist aber vorallem deswegen ungesund, weil es uns permant dazu zwingt Dinge zu tun, die es unweigerlich verkürzen. Damit meine ich nicht meinen gelegentlichen Griff zur Zigarette, da dieser in seiner Seltenheit kaum Einfluss nehmen kann. Ich meine damit vor allem Dinge, die wir täglich tun müssen, weil sie zum Leben gehören. Raus gehen und uns dem tödlichen Straßenverkehr stellen, Arbeiten, das uns über kurz oder lang sowohl körperlich als auch seelich ruiniert, auch Essen ist gefährlich für unser Leben, es locken Vergiftungen, Krankheiten und Übergewicht, nicht zu essen ist allerdings sehr schnell tödlich, damit äußert ungesund.
Glauben/Religion ist gesund, da es vielen Menschen eine Perspektive/einen Sinn bietet, der das Leben überhaupt erst erträglich macht und es damit unweigerlich verlängert. Auch die Regeln, die die meisten Religionen bieten dienen sind gesund, da sie dazu dienen unnötige Risiken zu vermeiden, die das Leben verkürzen. Darüber hinaus sind die meisten Religionen, nicht auf dieses Irdenleben beschränkt und nehmen damit dem Tod seine ungesunden Aspekte.
Religion ist aber auch ungesund. Damit meine ich nicht, all die Versuche Religion zu benutzen, um kriegerische Handlungen zu rechtfertigen. Denn hinter jedem Krieg stecken immer ökonomische und machtpolitische Ziele, alles andere ist Propaganda. Religion ist so ungesund wie das Leben selbst. Denn durch die Hoffnung, die sie den Menschen gibt, animiert sie nur zu Aktivitäten und Aktivitäten sind immer gefährlich, wie oben beschrieben.
Der Gesundheitswahn dieser Gesellschaft ist auch ungesund, gegessen werden nur noch Pflanzen, die sich freiwillig zum Verzehr geopfert haben (Stichwort: Frutarier) und am besten roh, damit auch ja kein Vitamin getötet wird. Zusätzlich wird stundenlang gesportelt, natürlich nur zur Figuroptimierung, nicht um mit Freunden in spielerischen Wettstreit zu treten. All diese Dinge werden unter dem Deckmantel der Gesundheit getan, dabei geht der Spaß am Leben verloren und der Verlust des Spaßes am Leben ist lebensgefährlich, also ungesund.
Dabei wusste man schon vor tausenden Jahren: "Carpe Diem" (Pflücke den Tag). Mach was aus Deinem Tag, lass ihn nicht ungenutzt verstreichen, aber fülle ihn nicht übervoll mit Aktivitäten, sondern nutze ihn für Dich, tue Dinge, die gut für Dich sind und Dich bereichern. Nur so kann ein Leben so gesund wie möglich gelebt werden, in all seiner Unvollkommenheit und trotz der natürlichen Ungesundheit
Mittwoch, 13. Februar 2013
7 Wochen ohne
Bisher habe, ich seit dem ich 14 bin, in jedem Jahr irgendwie oder irgendwas gefastet - mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich. Meist drehte es sich um Schokolade, Alkohol, Fleisch oder das Verdaddeln von Zeit mit PC-Spielen wie Solitär oder ich verzichtete auf Freizeit, indem ich mir vornahm ganz bestimmte Dinge zu tun wie Sport oder fleißig sein. Alkohol und Spiele waren nie ein Problem, Schokolade war immer schwierig, aber das habe ich meistens durchgezogen, an Fleisch bin ich jedesmal gescheitert, wenn ich es mir vorgenommen hatte. Dinge tun die man vorher nicht getan hat, sind immer eine ganz eigene Sache, weil verzichten einfacher ist als aufraffen zumindest bei mir.
Die Aktion "7 Wochen ohne" habe ich noch nie mitgemacht, weil mich das Thema meist nicht interessiert hat beziehungsweise eher meine natürlichen Tendenzen unterstützt hat (z.B. Thema 2012 "gut genug - 7 Wochen ohne falschen Ehrgeiz", ist kein gutes Thema für mich, denn ich habe so schon Probleme mich zu Ehrgeiz aufzuraffen, also keine Herausforderung), wenn ich daran gedacht habe oder ich habe irgendwie nicht an die Aktion gedacht, wie beispielsweise 2011 Ich war's - 7 Wochen ohne Ausreden. Das wäre ein Thema gewesen, das ich gebraucht hätte, aber ich habe es leider verpasst.
Das diesjähriges Motto lautet: " Riskier was, Mensch - 7 Wochen ohne Vorsicht." Das Thema hat mich zunächst schockiert. Aber dann dachte ich, das kann dir kleinem Angsthase eigentlich nicht schaden, also versuche ich jetzt 7 Wochen etwas zu riskieren, bin gespannt, wie es läuft. Desweiteren habe ich festgestellt, dass sich Alkohol-Fasten nicht lohnt, da ich momentan sowieso nur sonntags zum Essen mal ein Glas Wein trinke. Schokoladenfasten möchte ich dieses Jahr nicht, weil sich Zucker reduzieren nicht mit meinem Sportprogramm vereinbaren lässt. Also werde ich es mit i-pod-Spiele und PC- Spiele fasten versuchen und ich werde meinen Fleischkonsum versuchen zu reduzieren, da ganz darauf zu verzichten, in meinem Kopf mit Scheitern verknüpft ist, hoffe ich, dass ein Erfolg beim Reduzieren zu einem Neuversuch des Verzichts im nächsten Jahr führt.
Warum mach ich das ganze eigentlich? Ich tue das nicht aus religiösem Pflichtbewusstsein, denn das ist nicht mein Verständnis meiner Religion. Ich tue das auch nicht um abzunehmen, zu entschlacken oder ähnliches. Ich tue das um mein Verhalten zu reflektieren, womit verbringe ich meine Zeit, woran hängt mein Herz, welche Prioritäten möchte ich eigentlich setzen? Das sind die Fragen um die es geht, das ist der Sinn, den ich suche. Ich wünsche mir, dass mehr Leute über ihre Ziele nachdenken und ihr Verhalten reflektieren und die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit dies zu verwirklichen.
Mittwoch, 23. März 2011
Von Schwächen und anderen Stärken
Kritisch zu hinterfragen und abzuwegen, ob eine weltpolitische Katastrophe für mich wichtiger ist als Lokalpolitik, fällt mir schwer. Ich bin momentan dabei mich von meiner kleinen Welt bewegen zu lassen. Ich bin von meinen eigenen Charakterschwächen mehr bewegt als von Kampfbombern über Afrika. Das ärgert mich. Aber ich bin gefangen in mächtigen Ketten aus Angst (besser gesagt Feigheit) und Faulheit, wobei die Angst vor der Sache selbst noch durch Angst vor dem Einsatz die Sache vermeiden zu können überwogen wird.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu faul für all das.
Denn ich bin auch zu faul morgens aufzustehen, zu essen, zu schreiben und zu leben.
Vielleicht ist Faulheit auch der Grund, warum ich es vermieden habe über die oben angesprochenen Geschehnisse zu schreiben, denn eigentlich war ich mir nie für eine kritische Auseinandersetzung zu schade und vertrat auch mal die Meinung: "Lieber die falschen Worte gefunden, als es schweigend hingenommen zu haben!"
Aber wer erfüllt schon seinen eigenen Idealismus.
Die evangelische Kirche Deutschland ruft während der aktuellen christlichen Fastenzeit zu 7 Wochen ohne Ausreden auf und hat dafür einen sehr niedlichen Werbespot produziert. Doch als ich über den Spot nachdachte, in dem sich ein kleiner Junge bei seiner Mutter herausreden will, ist mir aufgefallen, dass ich für andere Leute wenig Ausreden brauche, ich vermeide mit ihnen einfach das Gespräch über persönlich schwierige Themen. Ausreden brache ich in erster Linie für mich selbst. Warum ist es so leicht mir selbst etwas vorzugaukeln?
Ich weiß es nicht, aber mich erinnert die Fragestellung an einen Post-Entwurf, den ich vor ein paar Wochen verfasst habe, dessen Fazit mir aber irgendwie fehlte. Nun füge ich ihn ein, vielleicht gibt es angesichts meiner neuen Erkenntnisse jetzt doch ein Fazit.
Westeuropäer haben Probleme mit ihrem Gewicht, Ostasiaten haben Probleme mit ihrem Karma. Westeuropäer haben für ihr Problem die Weightwatchers. Haben Ostasiaten Karmawatchers? Wahrscheinlich nicht. Aber wahrscheinlich ist die Sache mit dem Karma auch gar nicht so schwierig wie sie für Außenstehende scheint und sie haben gar kein wirkliches Problem. Wobei ich meine, dass wir hier in unserem Kulturkreis wohl besser Charakterwatchers erfunden hätten, dies hätte wahrscheinlich das Gewichtsproblem automatisch mit gelöst, weil wir über irgendein Punktesystem an unseren größten Charakterschwächen gearbeitet hätten und damit vielleicht nie in Frustfressattacken verfallen wären. Vielleicht wäre das ja meine berufliche Nische, wenn ich es schaffen würde gute und schlechte Taten in ein Punktesystem umzurechnen und den idealen Punktebedarf ermitteln könnte. Immerhin kann man mit der Umrechnung von Kalorien in Punkte ja Millionen von Euro/Dollar verdienen, warum also nicht auch mit der Umrechnung von charakterlichen Entgleisungen in Punkte?
Wahrscheinlich, weil wir unsere Laster brauchen, weil sie uns menschlich machen, weil wir einander nur lieben können, wenn wir sehen, dass der andere auch Schwächen hat.
Hätten wir keine Charakterschwächen mehr, bräuchten wir auch keine Mitmenschen mehr, wir bräuchten keinen Trost, wir bräuchten keine Zuneigung, die uns zeigt, dass wir trotzdem liebenswert wären. Wir wären plötzlich arm. Arm an Persönlichkeit. Persönlichkeit ohne Schwächen und Stärken, denn auch unserer größten Charakterstärken erwachsen aus unseren Schwächen, zum Beispiel wenn wir aufrichtig einen Fehler eingestehen und uns für ein Fehlverhalten entschuldigen, erleben wir und unsere Mitmenschen das als Stärke, aber diese Stärke hätten wir nicht mehr, wenn wir nicht mehr schwach wären, wenn es nichts mehr gebe, das zu Reue und Wiedergutmachung erfordert.
Montag, 1. März 2010
Vom Altern und anderen Alkoholproblemen
Woran ich das gemerkt habe? Es gibt mehrere Indikatoren: Ich fange an, 16-jährige, selbstverliebte Jungs niedlich zu finden, mein Verständnis von Gerechtigkeit geht über meinen eigenen Horizont und meine eigenen Probleme hinaus, ich bin besser über das aktuelle tagespolitische Geschehen informiert als die meisten meiner Bekannten (obwohl ich sagen muss, ich bin immer noch unterirdisch informiert, aber auch diese Erkenntnis scheint mir ein Phänomen des "alt Seins" zu sein) und ich finde Comedy, die sich über negative Entwicklungen unserer Gesellschaft lustig macht nur noch bedingt lustig: So blieb bei dem Satz: eine "Was ist momentan das Schlimmste, was dir passieren kann? Du machst bei jesuitischen GebirgsjägernSchiedsrichterausbildung!" von Stefan Raab in seiner Comedyshow bei mir nur ein bitterer Nachgeschmack von: Muss man wirklich das Leid anderer Menschen ausnutzen um Leute zum Lachen zu bringen?
Die Welt ist bitter geworden und was machen Konservative dafür verantwortlich: den Verfall der Werte. Dabei beobachten Soziologen in den letzten Jahren einen Trend der Jugend, sich wieder stärker an konservativen Werten zu orientieren und darin die scheinbar verlorene Sicherheit wieder zu finden.
Aber die Medien erzählen uns das auch an den Orten, an denen wir Werte und Sicherheit vermuten, nichts mehr in diese Richtung geboten wird:
Nach der lange andauernden negativen Medienpräsenz der katholischen Kirche hat jetzt auch die evangelische Kirche mit skandalträchtigen Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht, möglicherweise eine Reaktion des Protests der Protestanten (ja, ich weiß, der war flach).
Es war vielleicht die einzige Möglichkeit eine für einige führende Politiker sich einer unliebsamen einflussreichen Person zu entledigen, die durchaus auch über religiöse Kreise hinaus in der Gesellschaft Gehör fand.
Menschen machen Fehler, es ist mittlerweile üblich, dass Menschen des öffentlichen Lebens, die Fehler machen ihre Position verlassen, ich empfinde das gelegentlich als feigen Rückzug, besonders bei Managern, die erst ihre Firma ruinieren und dann mit einem "tut mir Leid" und mehreren Millionen Euro gehen dürfen und andere müssen den Schaden ausbügeln.
Aber zurück zu kleineren Fehlern, es gibt sicher einige Menschen, denen dieser Rückzug gelegen kam, aber er erntete auch viel Anerkennung, besonders von Männern, die Frauen plötzlich größere innere Stärke als ihrem eigenen Geschlecht zuschreiben.
Aber dieser zum Skandal hochstilisierten Fall von riskantem Alkoholkonsum sollte in unserer Gesellschaft zu einer neuen Debatte anregen. Mir sind in letzter Zeit immer mehr bewundernswerter Menschen begegnet, die völlig auf Alkohol verzichten und dafür in der Gesellschaft viel Unverständnis ernten. Öffentliches NICHTtrinken fällt mehr auf und irritiert mehr als übermäßiger Konsum in der Öffentlichkeit. Das ist meines Erachtens eine völlige Fehlentwicklung der Gesellschaft, man sollte Alkohol nicht verteufeln, das bringt andere Probleme mit sich, aber man sollte mehr Verantwortungsbewusstsein wecken und willensstarken Menschen mehr Respekt entgegenbringen.
Schließen will ich heute nachdenklich mit einem Songtitel einer berühmten deutschen Punkrockband: "Kein Alkohol ist auch keine Lösung"
Freitag, 15. Januar 2010
Von Bussen und anderen Schicksalsschlägen
Ich möchte heute ein Phänomen besprechen, das die Menschen wohl schon seit Urzeiten kennen. Die Einen nennen es Vorherbestimmtes (von wem oder was auch immer), die Anderen nennen es Schicksal und wieder Andere sprechen von einem „komischen“ Zufall.
Wie man es auch nennen mag es sucht uns Menschen von Zeit zu Zeit heim und wir können scheinbar nichts dagegen tun.
Mich suchte es gestern wohl heim und es tat weh und ich meine zur Abwechslung mal körperlichen Schmerz.
Fangen wir die Geschichte am Anfang an: An der Bushaltestelle fiel mir der Rucksack von der Schulter und ich knickte mir den Daumen der linken Hand um, tat weh ging aber vorbei. Als dann ein Kleintransporter in den Bus rauschte in dem ich saß, wurde mir allmälig mulmig. Als ich dann beschloss auf dem Rückweg nicht den Bus zu nehmen, sondern zu Fuß zu gehen, legt es mich gewaltig auf die (entschuldigt den Ausdruck) Fresse und zwar auch noch so, dass ich gemütlich die Treppe herunterrollte inklusive Laptop. Auch dabei ist nichts dramatisches passiert: Schürfwunden an den Handballen und ein aufgeschlagenes Knie. Aber ich habe mir sicherheitshalber etwas zum Abendessen gekauft, ich hatte Angst mir explodiert der Herd und von scharfem Geschirr habe ich mich auch ferngehalten. Ich denke ich benutze auch heute besser nur Plastikmesser, man weiß ja nie, wann diese Ereignisse vorbeigehen.
Ich bin eigentlich nicht paranoid (naja zumindest nicht auf mich selbst bezogen), aber der gestrige Tag hat ein wenig an meinen Nerven gezehrt und als ich heute morgen einen Transporter neben dem Bus fahren sah, habe ich mich an der Stange festgekrallt und die Augen geschlossen.
Aber woher kommen diese vorher bestimmten komischen Schicksalszufälle? Warum passieren uns gelegentlich überzufällig viele Merkwürdigkeiten in einem sehr kurzen Zeitraum?
Die eine Erklärung ist die, die auch für Freitag, den 13. gilt: Wenn man glaubt, dass etwas passieren wird, fordert man es durch sein Vermeidungsverhalten regelrecht heraus. Diese Erklärung macht durchaus Sinn bei Menschen, die sich vor gewissen Dingen fürchten und dann durch ihr ängstliches Verhalten irgendwie in Mitleidenschaft gezogen werden ( z. B. schwarze Katze gesehen, nach ihr umgedreht um zu schauen ob man es sich nicht nur einbildet, beim Zurückblicken weiter gelaufen und in offenen Gulli gefallen).
Ich hatte auch eine zweite Alternativerklärung zum Thema Schicksal, die ist mir aber gerade entfallen, also mache ich mit der dritten Erklärung, die nicht mehr ganz so alternativ ist, weiter:
Es gibt tatsächlich etwas wie Vorherbestimmung, aber nicht unbedingt eine Fremdbestimmng, sondern viel mehr eine Wunschvorstellung, die wir unserem Gehirn generieren und das diese Vorstellung dann unbewusst umsetzt. Diese Erklärung kann aber nur zutreffen, wenn es in unserem eigenen Machtbereich liegt (wir wünschen uns einen Partner oder Bestätigung oder beides, unser Gehirn lenkt unsere Aufmerksam auf attraktive Typen, wir flirten, einige reagieren darauf, plötzlich verlieben sich mehrere Menschen in uns, wir sind verwundert, warum wir plötzlich so begehrt sind).
Eine weitere Erklärung ist es gibt es tatsächlich, das Vorherbestimmte, aber es bestimmt nicht unseren Weg, sondern es erfüllt unsere Wünsche, die wir uns nicht einmal zu denken wagen. Manchmal sind das aber auch Wünsche dir wir nicht ernst meinen und auch das macht uns dann das sogenannte Schicksal auch klar. (Mensch wünscht sich mal ein paar Wochen Auszeit, Schicksal zeigt, wie das passieren könnte und wie weh das tun könnte, Mensch findet Auszeit gar nicht mehr so attraktiv).
Ich scheine mich gegen eine große allgemeine Vorherbestimmung zu sträuben, weil ich nicht glauben kann, dass jede Kleinigkeit schon feststehen soll, wenn wir das Licht der Welt erblicken, aber vielleicht steht ein grober Rahmen fest. Vielleicht stand für gestern auf dem Plan: kichererbse tut sich heute weh. Und nachdem ich den Busunfall unbeschadet überstanden hatte, von dem leicht mulmigen Gefühl abgesehen, musste man sich zur Umsetzung des Plans etwas einfallen lassen.
Ich glaube es ist genauso wie der Philosoph Schopenhauer es gesagt hat: „Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.“
Dabei ist völlig egal welches Prinzip, Phänomen oder Übernatürliche hinter dem Schicksal steckt. Es ist auch völlig egal woran wir glauben, es wird einfach immer wieder Momente geben in denen wir uns wundern, wie das jetzt genau passieren konnte.
Samstag, 12. Dezember 2009
Von glamourösen Weihnachten und anderen Illusionen
Es rückt immer näher, das Fest der roten Männer. Ich habe mir dieses Jahr auch ein wenig meiner kindlichen Bescheidenheit zurückerobert und die Liste der von mir Beschenkten stark reduziert. Ich mache gern Geschenke, aber Weihnachtsgeschenke sind so unpersönlich geworden. Die ein oder andere kleine Freude über das Jahr verteilt und ein individuelles Geburtstagsgeschenk haben doch eine viel längerfristige Wirkung, als ein hektisch besorgtes Geschenk zu einem Fest, bei dem es zum guten Ton gehört, sich zu beschenken. Man schenkt also praktisch nur noch,weil man schenken muss.
Man könnte sich jetzt auch seitenlang darüber auslassen, das wir die wahre Bedeutung von Weihnachten aus den Augen verloren haben. Aber das wird genug an anderer Stelle getan. Des weiteren ist doch die Bedeutung eines Festes daran zu messen, was die Gesellschaft von diesem Tag hält und was sie tut. Denn Bedeutung meint doch: Welchen Wert hat etwas für mich und wie setze ich diesen Wert um? Dann misst sich die Bedeutung von Weihnachten an der Anzahl von verspeisten Gänsen, getrunkenen Glühweinbechern, verteilten Geschenken und fabrizierten Familienstreitigkeiten. Man spricht gelegentlich auch von Weihnachten als das Fest der Liebe, aber es ist mehr ein Fest der Illusion der Liebe. Man wünscht sich ein Mal im Jahr Frieden und Freude, aber man erntet eigentlich nur Streit. Dies kommt vor allem dadurch zu stande, dass wir versuchen diese Liebe auf rationalen Wegen zu erreichen. Wir geben uns Mühe, besonders freundlich zu sein, keine falschen Worte zu gebrauchen, aber durch unsere Anspannung, passiert genau das: Wir sagen etwas falsches oder unsere Anspannung wandelt sich in Gereiztheit und wir fühlen uns von den anderen nicht gut genug behandelt, wo wir uns doch so viel Mühe geben. Aber diese wachsende Gereiztheit nimmt den Raum für echte Freundlichkeit, Gemeinschaft und Zärtlichkeit. Da geht es dahin, das Fest der Liebe.
Wenn wir nun wissen, dass Weihnachten nicht das Fest der Liebe ist, was ist es dann? Ich denke als ein Fest kann man Weihnachten definitiv definieren: als ein Familienfest. Vielleicht das letzte übrig gebliebene Familienfest in einer individualistischen Gesellschaft wie der unseren. Familienfest heißt ja nicht zwangsläufig harmonisches Fest und schließt deswegen ein Fest der mangelnden Liebe nicht aus. Aber man kann Weihnachten nur bei seiner Familie verbringen, weil alle anderen auch bei ihrer Familie sind. Es gibt auch keine Begründung, die eine Familie zulassen würde, mit der man den Fest der Feste entziehen könnte.
Ab einem gewissen Alter kommt dann die „Schwiegerfamilie“ dazu und noch ein wenig später ist es die eigene Familie, die man an Weihnachten zusammen zuhalten versucht und dafür auch die eigenen Eltern unter den ersten sebstgekauften Weihnachtsbaum setzt und die kommen zu der unweigerlichen Erkenntnis, dass sie alt geworden sind.
Jeder versucht irgendwann gegen Weihnachten aufzubegehren, es für sich persönlich zu reformieren, aber es ändert sich nur die äußere Erscheinung und bleibt irgendwie immer ein Familienfest.
Man wirft Weihnachten seit Jahren vor immer „amerikanischer“ zu werden und auch die diesjährige Weihnachtsreform legt diesen Schluss nahe: Weihnachten wird dieses Jahr ein Glitzer- und Glamourfest, zumindest wenn man in die Dekoläden schaut. Zwischen in Glitter getauchten Kugeln findet man Glitzerelche und schimmernden Kunstschnee. Die Frauen müssen sich dieses Jahr etwas einfallen lassen, wenn sie mit dem Baum um die Wette glitzern möchten. Aber vielleicht sollten wir dieses Jahr die Rolle des Baumes übernehmen und mit natürlicher Schönheit glänzen.
Sonntag, 7. Juni 2009
Von Wahlen und anderen Verschwörungen
Also habe ich beschlossen über einen Artikel, den ich heute gelesen habe, zum Thema "Verschwörungstheorien" zu philosophieren. In diesem Artikel wurden Studien vorgestellt, die untersuchten, wie anfällig Menschen und vorallem welche Menschen anfällig für Verschwörungstheorien seien.
Aber der Artikel warf für mich eine ganz andere Frage auf: Ist eine Verschwörungstheorie noch eine Theorie, wenn sich herausstellt, dass sie wahr ist oder ist es dann eine Verschwörungstatsache? Im Text wurde behauptet, dass durch die Watergate- Affäre der Nixon- Regierung, sich nur zufällig eine Verschwörung als wahr herausstellte, es trotzdem erstaunlich sei, wie viele Menschen an Verschwörung glauben. Wäre es in diesem Fall nicht naiv zu behaupten, es hätte keine Regierungsverschwörung gegeben? Ein wahrlich paranoider Verschwörungstheoretiker würde im Fall von Watergate zwar wahrscheinlich behaupten, es war eine Inszenierung der Verschwörung durch die Opposition, um die Regierung zu stürzen. Ich weiß aber nicht, ob der Artikel nicht genau darauf hinauswollte, dass es keine Verschwörungen gibt und es nur eine zufällige Akkumulation von Verbrechen mehrerer unabhängig von einander agierender Personen gab. Ich werde, das Gefühl nicht los, dass den Text jemand geschrieben hat, der den Leuten ausreden will, dass es Verschwörungen gibt.
Fazit des Artikels war jedenfalls, dass es ganz normal ist an die ein oder andere Verschwörung zu glauben und das im Prinzip jeder tut.
Interessant war die Aufstellung der Top- Five- Theorien und der Erweiterung um andere beliebte Theorien (Ich wüsste gern, welche Quellen die Zeitschrift für die Daten hat und wer an diesem Ranking teilnahm):
- Im Bermudadreieck verschwanden überzufällig viele Flugzeuge und Schiffe.
- Die USA sind wegen des Öls 2003 in den Irak einmarschiert.
- Unterschwellige Werbung existiert.
- Lady Diana wurde ermordet.
- Die Mondlandung war von der NASA inszeniert.
- Die US- Regierung verschleiert die Landung von Außerirdischen.
- Die Pharmaindustrie blockiert die Verbreitung gewisser sinnvoller Medikamente.
- Strichcodes haben geheime Funktionen.
- Am 11.09.2001 gab es kein Flugzeug, das ins Pentagon stieß.
Und zum letzten Punkt ist vielleicht auch anzumerken, dass in diesem Zusammenhang die Theorie sehr beliebt ist, die US- Regierung wusste bereits vorher von den Anschlägen.
Verschwörugnstheorien seien besonders innerhalb von Minderheiten und innerhalb von Gruppen, die sich von Minderheiten bedroht fühlen, verbreitet.
Ich denke, ein gewisses Maß an Verschwörungstheorien schützt uns der Erkenntnis, dass in Leben Dinge geschehen auf die niemand Einfluss nehmen kann, ob man diese Ereignisse nun dem Zufall oder einer höheren Macht zuschreibt sei dahingestellt, aber meiner Meinung nach fürchten wir nichts mehr als Kontrollverlust und um diesen zu kompensieren erscheinen uns zeitweise absurde Theorien logisch. Diese Erklärung macht allerdings nur für die wenigsten Theorien Sinn für alle anderen gilt: Entweder jemand wollte seine Fantasie und seine Überzeugungskunst testen oder sie sollen etwas Größeres vertuschen oder sie sind wahr, das muss dann jeder mit seinem Verstand abwägen.
Montag, 1. Juni 2009
Vom Feiermuffeln und anderen Deutschen
Dabei gibt es doch auch den Spruch: "Man soll die Feste feiern wie sie fallen." Ich suche hier in Deutschland einen Feiertag oder ein Fest, das tatsächlich noch gefeiert wird. Schaut man in andere Kulturen oder nur Nationen wird dort ausgelassen gefeiert, was der Kalender zu bieten hat. In den USA begeht man regelrecht ein Volksfest am Independence Day und auch an Thanks Giving würde niemand auf die Idee kommen allein zu bleiben, in anderen Ländern feiert man ausgelassen alle religiösen Feste, die sich auftreiben lassen, am liebsten mit der ganzen Straße oder dem ganzen Dorf oder auch eher traditionelle Familienfeste feiert man dann wirklich mit der ganzen Familie, zum Beispiel die berühmte türkische Hochzeit, die überhaupt kein richtiges Fest ist, wenn nicht wenigstens 100 Personen da sind und in Deutschland reicht einigen eine Hochzeit mit Eltern, Schwiegereltern und Trauzeugen und feiern heißt, gemeinsam irgendwo essen zu gehen und auch Weihnachten ist für viele auch nur aus dem Grund der Geschenke relevant, ein Familienfest ist es kaum noch und religiöse Bedeutung hat es sowieso für die wenigsten, was auch nicht schlimm wäre, wenn man die Zeit wenigstens nutzen würde um in Gemeinschaft eine schöne Zeit zu verbringen und nicht von Tante A zu B hetzen würde um Geschenke einzusammeln.
Was Ausländer immer wieder entsetzt, ist die Tatsache, dass wir Deutschen nicht einmal unseren Nationalfeiertag (für alle, die sich gerade fragen, welcher das ist: Tag der deutschen Einheit am 03. 10.) vernünftig und ausgelassen feiern und ihm kaum Bedeutung beimessen.
Da stellt sich wieder die Frage, wie man der Jugend ein gesundes Verhältnis zu ihrem Land und ihrer Geschichte beibringen soll, wenn man nicht einmal die positiven Ereignisse der Vergangenheit feiert, sondern man ihnen nur sagt, dass sie schulfrei haben und auch alle Läden geschlossen. Wie soll denn auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen und alle Menschen, die in Deutschland leben, integriert werden, wenn es kein Fest gibt, dass alle gemeinsam feiern können?
Dienstag, 28. April 2009
Von Blasenschwäche und anderen Kreisläufen
Wie kommt man denn wieder auf so was, werdet ihr euch fragen. Es ging um den grandiosen Orientierungssinn den Frauen entwickeln können, wenn sie auf Toilette müssen, sie wissen zwar nicht wie sie hingkommen sind oder wie sie wieder zurück zum Ausgangspunkt kommen, aber sie finden innerhalb kürzester Zeit den schnellsten Weg um ihren Bedürfnissen nachzugehen, ähnlich der Männer, die bei ihrem Genitaliendenken auch nur den schnellsten Weg zur Bedürfnisbefriedigung suchen, aber im Gegensatz zu uns Frauen meistens daran scheitern.
Das Thema der Woche ist wohl aber ein anderes: die (sie hat schon einen Namen, der an ein Schimpfwort erinnert) "Schweinegrippe".
Warum muss man denn schon wieder irgendwelche Tiere für menschliche Verfehlungen verantwortlich machen. Ja, die Viren wurden mal von Tieren übertragen, aber wer züchtet die denn und wer füttert die mit Antibiotika, damit solche Erreger auch ja schön resistent werden? Die niedlichen rosa Tiere, die in großen Teilen der Welt in enormen Mengen verzehrt werden, sind nicht die Erreger, also warum hetzen Medien mit dem Begriff Schweinegrippe? Sind etwa alle, die erkrankt sind, Schweine oder will da nur jemand sein Edelrindfleisch teurer verkaufen?
Wenn wir aber schon bei Schweinen sind, dann haben wir doch wieder unseren Ausgangspunkt von den mit den Genitalien denkenden Männern erreicht, so schließt sich der Kreis des Lebens. Es ist doch immer wieder beruhigend, wie einfach unsere Welt doch ist und dass sich große Zusammenhänge im Kleinen wie von selbst erklären. Von diesen Weltkreisläufen ist es dann sicher nicht mehr weit zum Pantheismus und auf dessen Grundlage könnte man sicher am Weltfrieden arbeiten, aber das steht ja wieder Gegensatz zu den Interessen irgendwelcher Wirtschaftsbosse, die ihre Kriegsprodukte nicht mehr gewinnbringend verkaufen könnten, wo wir wieder einen Kreislauf zur Darstellungsverzerrung der "Schweinegrippe" geschlossen hätten und so weiter...
Montag, 13. April 2009
Von Eierschlachten und anderen Kriegen
Ostern ist die Zeit der Familienausflüge und Kurztrips, was sich in riesigen Autoschlagen, die sich nur millimeterweise vorwärts bewegen, und an scheinbar verdoppelten Spritpreisen bemerkbar macht. Aber Stau ist ja auch eine gute Zeit um die längst überfälligen Aufklärungsgespräche mit den Kindern zu führen, da können sie wenigstens dank Kindersicherung nicht weglaufen. Oder man hat Zeit seinem Lebensabschnittspartner endlich mal alles aufzuzählen, was einen stört, nach dem Prinzip: "Ich packe meinen Koffer und nehme mit...(dein ewiges Genörgel an meinen Freunden, dass dir dein Feierabendbier wichtiger ist als ich...)"
Gut, dass die meisten Menschen all diese Probleme gar nicht haben. Sie haben auch keine Verwandten in der Bundeswahr in Afghanistan, denn sonst würden Meldungen von mehreren Anschlägen auf jene jungen Männer nicht so im Nichts verhallen. Wollte nicht irgendjemand die Wehrpflicht abschaffen? Ach, und wenn Mr US-Präsident schon dabei ist für eine atombombenfreie Welt zu sorgen, dann soll er doch den Krieg gleich mit abschaffen. Ach wieder falsch, ich meine ja gar nicht Krieg, den führt Deutschland nicht, also gibt es ihn für ein ignorantes Volk auch nicht, soll die Welt doch den Bach heruntergehen, wenn in Deutschland nur der Wohlstand bleibt. Ich meine natürlich die Verteidigung des Friedens mit Hilfe von Waffen und die Aufbauarbeit unter Zuhilfenahme von Maschinengewähren. Ob da ein Osterfriedensmarsch von ein paar tausend Menschen, einmal im Jahr durchgeführt, etwas bewirken kann? Wohl kaum...