Wenn man Debatten im deutschen
Bundestag verfolgt, möchte man doch manchmal einfach nur rufen:
"Leute, geht mal raus und schaut euch echte Menschen mit echten
Problemen an!"
Aber gut, dann sprechen wir heute eben
über Frauenquoten.
In anderen Ländern, wäre man schon
froh, wenn überhaupt genug Arbeit für die Männer da wäre, da
denkt man noch nicht mal an arbeitende Frauen. In wieder anderen
Ländern gilt es als Schande, wenn die Frau für die Familie arbeiten
muss oder möchte. Da sind wir doch in Deutschland gut bedient mit:
Jeder kann tun und lassen, was er möchte.
Was bringt uns denn eigentlich eine
Frauenquote? Ich dachte immer, das Arbeitsplätze mit Personen
besetzt werden, die sich am besten dafür eignen und die den
Personalchef am besten von ihrer Eignung überzeugen konnten.
Wenn dieser Personaler jetzt jede 3.
Stelle einer Frau geben muss, ihn aber nur jeder 3000. überzeugen
kann für die Stelle geeignet zu sein, dann müssen sich ja bei
großen Unternehmen mit vielen freien Stellen nahezu alle deutschen
Frauen bewerben um eine Frauenquote von 30 % zu erfüllen oder ist
der Schluss den wir daraus ziehen müssen, dass jetzt Menschen eine
Stelle bekommen, obwohl sie vielleicht gar nicht ideal dafür sind?
Was soll denn überhaupt, passieren
wenn diese Quoten nicht erfüllt werden? Geldstrafen? Wie stark sich
große Unternehmen von Geldstrafen beeindrucken lassen, ist ja aus
der Vergangenheit hinlänglich bekannt.
Ich bin eine Frau und ich fühle mich
von Frauenquoten diskriminiert, denn ich hätte immer Angst eine
Stelle nicht zu bekommen, weil ich durch mein Können überzeugen
konnte, sondern nur durch mein Geschlecht, weil das Unternehmen eine
Quote zu erfüllen hat und bei freier Auswahl wären vielleicht 2
Männer besser oder wenigsten genauso geeignet gewesen.
Wenn ich ein Mann wäre, würde ich
mich auch von Frauenquoten diskriminiert fühlen, aber über die
Bedürfnisse des schwachen Geschlechts sprechen wir heute mal zur
Abwechslung nicht.
Nach welchem Natur- oder
Gesellschaftsgesetz richtet sich denn der Grundsatz bei gleicher
Qualifikation und Eignung ist die Frau oder beispielsweise in Amerika
der Dunkelhäutige vorzuziehen? Wenn ich eine Stelle zu besetzen
hätte und nur 2 Bewerber, die gleich gut qualifiziert sind, dann
wähle ich den aus, der besser ins Team passt und sich sympathischer
präsentiert hat oder ich warte bis sich jemand bewirbt, der besser
geeignet ist, welchen Grund gibt es denn Geschlechter als Kriterium
zu wählen?
Weil Personalchefs es jetzt auch tun?
Sonst würden ja nicht viel mehr Männer als Frauen arbeiten? Liegt
das wirklich an der Auswahl der Personalchefs oder an der Eignung der
Leute, die sich auf eine Stelle bewerben? Ich möchte damit nicht
sagen, dass sich Männer für manche Dinge besser eignen als Frauen,
sondern dass die Bewerber ihre Eignung unterschiedlich zeigen und
einschätzen und Frauen sich vielleicht auch nicht trauen sich auf
manche Stellen zu bewerben oder manche Stellen vielleicht auch gar
nicht möchten.
Aber mir drängt sich noch eine ganz
andere Frage auf: Erst kommt die Frauenquote und dann? Wir müssen 3%
Katholiken in unserer Firma beschäftigen und 1% Sachsen und 5%
Alleinerziehende und eine andere diskriminierte Gruppe sollten wir
nicht unterschätzen 25% Übergewichtige und mindestens einen Ex-
Drogenkonsumenten oder notfalls einen trockenen Alkoholiker.
Ich freue mich schon auf die neuen
Bewerbungen und entweder die Firmen gehen baden oder es sind clevere
Personalchefs und sie finden eine übergewichtige, alleinerziehende
Katholikin aus Sachsen die in ihrer Jugend mal Haschisch geraucht hat
und noch halbwegs für irgendeine Stelle im Unternehmen geeignet ist.
Eigentlich war dieser Post hoch aktuell, aber wegen Internet-Problemen musste die Veröffentlichung leider warten, aber vermutlich ist es eh eine Debatte, die so schnell nicht abreißt.
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