Sonntag, 23. Oktober 2011

Von Qualifikation und anderen Quoten


Wenn man Debatten im deutschen Bundestag verfolgt, möchte man doch manchmal einfach nur rufen: "Leute, geht mal raus und schaut euch echte Menschen mit echten Problemen an!"
Aber gut, dann sprechen wir heute eben über Frauenquoten.
In anderen Ländern, wäre man schon froh, wenn überhaupt genug Arbeit für die Männer da wäre, da denkt man noch nicht mal an arbeitende Frauen. In wieder anderen Ländern gilt es als Schande, wenn die Frau für die Familie arbeiten muss oder möchte. Da sind wir doch in Deutschland gut bedient mit: Jeder kann tun und lassen, was er möchte.
Was bringt uns denn eigentlich eine Frauenquote? Ich dachte immer, das Arbeitsplätze mit Personen besetzt werden, die sich am besten dafür eignen und die den Personalchef am besten von ihrer Eignung überzeugen konnten.
Wenn dieser Personaler jetzt jede 3. Stelle einer Frau geben muss, ihn aber nur jeder 3000. überzeugen kann für die Stelle geeignet zu sein, dann müssen sich ja bei großen Unternehmen mit vielen freien Stellen nahezu alle deutschen Frauen bewerben um eine Frauenquote von 30 % zu erfüllen oder ist der Schluss den wir daraus ziehen müssen, dass jetzt Menschen eine Stelle bekommen, obwohl sie vielleicht gar nicht ideal dafür sind?
Was soll denn überhaupt, passieren wenn diese Quoten nicht erfüllt werden? Geldstrafen? Wie stark sich große Unternehmen von Geldstrafen beeindrucken lassen, ist ja aus der Vergangenheit hinlänglich bekannt.
Ich bin eine Frau und ich fühle mich von Frauenquoten diskriminiert, denn ich hätte immer Angst eine Stelle nicht zu bekommen, weil ich durch mein Können überzeugen konnte, sondern nur durch mein Geschlecht, weil das Unternehmen eine Quote zu erfüllen hat und bei freier Auswahl wären vielleicht 2 Männer besser oder wenigsten genauso geeignet gewesen.
Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mich auch von Frauenquoten diskriminiert fühlen, aber über die Bedürfnisse des schwachen Geschlechts sprechen wir heute mal zur Abwechslung nicht.
Nach welchem Natur- oder Gesellschaftsgesetz richtet sich denn der Grundsatz bei gleicher Qualifikation und Eignung ist die Frau oder beispielsweise in Amerika der Dunkelhäutige vorzuziehen? Wenn ich eine Stelle zu besetzen hätte und nur 2 Bewerber, die gleich gut qualifiziert sind, dann wähle ich den aus, der besser ins Team passt und sich sympathischer präsentiert hat oder ich warte bis sich jemand bewirbt, der besser geeignet ist, welchen Grund gibt es denn Geschlechter als Kriterium zu wählen?
Weil Personalchefs es jetzt auch tun? Sonst würden ja nicht viel mehr Männer als Frauen arbeiten? Liegt das wirklich an der Auswahl der Personalchefs oder an der Eignung der Leute, die sich auf eine Stelle bewerben? Ich möchte damit nicht sagen, dass sich Männer für manche Dinge besser eignen als Frauen, sondern dass die Bewerber ihre Eignung unterschiedlich zeigen und einschätzen und Frauen sich vielleicht auch nicht trauen sich auf manche Stellen zu bewerben oder manche Stellen vielleicht auch gar nicht möchten.

Aber mir drängt sich noch eine ganz andere Frage auf: Erst kommt die Frauenquote und dann? Wir müssen 3% Katholiken in unserer Firma beschäftigen und 1% Sachsen und 5% Alleinerziehende und eine andere diskriminierte Gruppe sollten wir nicht unterschätzen 25% Übergewichtige und mindestens einen Ex- Drogenkonsumenten oder notfalls einen trockenen Alkoholiker.
Ich freue mich schon auf die neuen Bewerbungen und entweder die Firmen gehen baden oder es sind clevere Personalchefs und sie finden eine übergewichtige, alleinerziehende Katholikin aus Sachsen die in ihrer Jugend mal Haschisch geraucht hat und noch halbwegs für irgendeine Stelle im Unternehmen geeignet ist.

Eigentlich war dieser Post hoch aktuell, aber wegen Internet-Problemen musste die Veröffentlichung leider warten, aber vermutlich ist es eh eine Debatte, die so schnell nicht abreißt.

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