Freitag, 26. April 2013

Von Pessimisten und anderen Wirtschaftskrisen

Pessimisten leben länger. Dies belegte eine Studie und viele Medien berichteten darüber. Endlich mal ein gute Nachricht, sollte man meinen, aber dies ist ein Trugschluss, für einen Pessimisten ist das eine schlechte Nachricht, denn er muss alles schlechte noch länger ertragen und sich immer weiter um seine Zukunft, Mitmenschen, Umwelt etc. sorgen. Für seine Mitmenschen ist es auch eine schlechte Nachricht, wenn sie seinen Leidenschaften nicht ebenso folgen, werden sie wohl früher sterben und sollten sie jünger sein als er heißt es einfach nur, dass sie sein Elend länger ertragen müssen. Alles in allem ist dies also eine schlechte Nachricht.
Ich habe weder die Studie noch die Berichterstattung darüber gelesen, weiß also nicht, welche Begründung angenommen wird. Meine Vermutung, warum der Pessimist länger lebt, ist weil er Risiken realistischer einschätzt und dem entsprechend aus dem Weg geht. Außerdem kann er auch überhaupt keinen Spaß daran entdecken sich mit 40 km/h auf einem Brett von einem Berg zu stürzen, weswegen man ihm auch nicht vorwerfen kann, er würde sich ja einen Wahnsinnsspaß durch die Lappen gehen lassen. Vielleicht liegt aber die längere Lebensdauer der Pessimisten an der wachsenden Lebensweisheit. Ich meine damit, dass man im Laufe des Lebens immer pessimistischer wird, weil man immer mehr schlechte Erfahrung macht. Wenn man also Menschen nach ihrer Weltsicht fragt, wird diese immer düsterer je älter der Befragte wird. Das würde bedeuten, dass überdurchschnittlich viele Optimisten jung sind. 
Aber was bedeutet es für die gesamte Gesellschaft, das Pessimisten länger leben. Eigentlich müsste sich daraus ergeben, dass eine Gesellschaft immer risikoscheuer wird, damit müsste sich die Wirtschaft stabilisieren und weniger krisenanfällig sein, andererseits wäre dies auch mit geringerem Wachstum verbunden und vielleicht wäre sie auch besonders kriesenanfällig, denn nehmen wir mal zum Beispiel an: A beginnt plötzlich pessimistisch gegenüber seiner Hausbank zu sein und nimmt sein ganzes Geld von seinem Konto, daraufhin sinkt die Wirtschaftskraft der Bank, worauf hin auch B pessimistisch wird und sich somit eine Kettenreaktion ergibt: Die Wirtschaft bricht zusammen. Diese Utopien implizieren aber, dass Pessimisten so viel länger leben als Optimisten, dass sie die Oberhand über die Gesellschaft gewinnen.

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