Montag, 4. Januar 2010

Von Siegern und anderen Begehrlichkeiten oder wo die Liebe hinfällt

"Frauen lieben die Besiegten, aber sie betrügen sie mit den Siegern." (Tennessee Williams)
Schaut man in die Welt des Fernsehens, scheint dieser Satz durchaus wahr zu sein und auch, wenn man in so manche reale zwischenmenschliche Beziehung blickt, scheint man diesen Spruch nicht negieren zu können.
Aber Mann bedenke, dass diese Sätze, die uns Frauen als so skrupellos darstellen, zum einen natürlich von einem Mann stammen und zum anderen habt ihr ein nicht weniger tiefes Kerbholz. Eure Wege mit Frauen und Freunden und Feinden umzugehen sind nicht wirklich behutsamer oder gar von reinerem Geiste.
Trotzdem ist der oben zitierte Satz wohl die größte Wahrheit, die in der Kategorie "Was wir Schlechtes über Frauen denken" zu finden ist.
Es stimmt Frauen lieben die Besiegten, die Männer mit kleineren oder größeren Schwächen und Fehlern, die Sanftmütigen, die lieber die weiße Fahne als das Kriegsbeil schwingen. Warum?
Dankt der Emanzipation oder verflucht sie, wie ihr wollt.
Wenn wir den besiegten Mann finden, dann können wir unsere Stärken ausspielen, die nach wie vor hauptsächlich im emotionalen Bereich liegen, wir können uns darin baden einem Wesen auf die Füße zu helfen, ihm seinen Weg zu zeigen, aber immer nur ein kleines bisschen, sodass wir immer wieder gebraucht werden, wir uns als die helfende Hand fühlen. Außerdem wirken unsere Stärken so besonders groß, denn bei einem Mann mit Schwächen, wird das zu unseren Stärken, was bei einem anderen Mann eine Schwäche wäre. Es kommt immer auf den Blickwinkel an.

Warum betrügen wir sie mit den Siegern?
Dankt den Genen oder verflucht sie, wie ihr wollt.
Wir sehnen uns trotz unserer gewonnenen Stärke auch nach den Momenten in denen wir mal schwach sein dürfen, in denen jemand anders die Feder führt und uns klare Anweisungen gibt. Aber der genetisch wichtigere Grund ist, dass so glaubt ein Teil der Wissenschaft, Liebesbeziehungen hauptsächlich zum Zweck der Arterhaltung eingegangen werden und wir Frauen sind dazu veranlagt uns für unsere Söhne zu wünschen, dass sie auf der Seite der Sieger stehen, dass sie diejenigen sind die das Zepter in der Hand halten, die immer ein klares Ziel vor Augen haben und dieses auch straight verfolgen. Sie sollen nicht verwundet auf der Strecke bleiben. Da stellt sich Muddi ;) natürlich ganz klar die Frage, wie das der Nachwuchs schaffen soll mit den Genen von dem Mann, der noch nicht einmal die Spinne im Badezimmer erlegen kann.
Frau ist also in einem Zwiespalt: Der Mann für den man alles ist oder der Mann für den man alles gibt? Lieber bewundert werden oder bewundern? Lieber Zügel in der Hand halten oder die Peitsche genießen?
Jede Frau setzt andere Prioritäten. Es wird auch gemunkelt es gäbe Mischformen (alle Menschen sind Mischformen, siehe in diesem Absatz weiter unten), wobei das eigentlich irrelevant ist, denn es geht wie immer um einzelne Aspekte des Zusammenlebens. Nicht in jedem Bereich muss Mann ein Besiegter sein, nicht in jedem ein Sieger, wenn wir ihn lieben sollen, sondern nur da wo es jeder persönlich gerade beliebt. Denn den absoluten Verlierer wollen wir genauso wenig wie den unerreichbaren Helden ohne jedes Makel ohne jedes Lindenblatt auf der Schulter (oder verletzlicher Sehne an der Ferse). Ein Held ohne Schwächen ist kein Held, sondern ein Schwindler, das wissen wir.
Falls Frau sich tatsächlich fest bindet, muss sie sich festlegen und im überdurchschnittlichen Maß passiert es genau dem Zitat nach, sie bindet sich mit dem eher Besiegten, andere würden sagen dem Weichei. Aber sie weiß genau, warum sie den ein oder anderen Hollywood- Actionhelden anhimmelt. Denn sie braucht es um ihrem natürlichen Verlangen nicht nachzugeben. Mann sollte Frau also vor dem Fernseher schmachten lassen, wenn er sie nicht für eine Nacht an den Proll aus der Disco verlieren will.
Ach ja noch etwas: Das Schlimmste, was man tun kann, ist im Laufe der Beziehung umzuschulen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Wenn wir uns für die Rolle des Tonangebens entschieden haben, dann wollen wir das auch durchziehen und wenn wir uns in manchen Lebensbereichen für das demütige Bewundern eurer Männlichkeit entschieden haben, dann kommt nicht auf die Idee darin nachzulassen in diesem Punkt bewundernswert zu sein. Wenn wir daran wachsen, dann wachst noch mehr, denn sonst fehlt uns jegliches Entwicklungspotential, denn wir können uns nur an euren Stärken weiterentwickeln nicht an euren Schwächen, aber genauso dürft ihr uns in unseren Stärken maximal einholen,nicht überholen, denn sonst, fehlt uns irgendwann die Bewunderung für uns selbst.


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