Mittwoch, 30. Dezember 2009

Es war einmal... 2009

Zwischen dem großen Fressen und dem großen Knallen ist es Zeit zurückzublicken auf ein Jahr, in dem jeder seine Schwerpunkte anders setzte. Bei einigen Menschen in meinem Umfeld, lag der Schwerpunkt auf Neuanfängen, Experimenten und Erfahrungsgewinnung. Bei anderen Menschen ging es dieses Jahr um Stabilisierug, Konsolidierung und Wiederaufnahme. Aber mir scheint für viele war es ein Jahr des Verlustes und des Abschieds. Wir mussten uns beispielsweise von der guten alten Glühbirne verabschieden, obwohl die Wirksamkeit unseres neuen Gefährten von einem Großteil der Wissenschaft bezweifelt wird. Ich kenne viele Menschen, die dieses Jahr einen nahestehenden Menschen verloren haben, sei es durch Trennung oder Tod. Es war auch ein Jahr in dem sehr öffentlich gestorben wurde, beziehungsweise zog der Tod vieler Prominenter die Öffentlichkeit in einen fast unerhörten Bann.
Aber das ganze Jahr war vom Zurückschauen geprägt, es wurde nicht nur auf die Leben von Swayze, Jackson und Enke, um nur einige zu nennen, zurückgeblickt, sondern auch auf ein vergangenes Jahrzehnt, auch ich habe mich dem schon hingegeben. Es wurde auch auf große und kleinere Momente in der Geschichte zurückgeblickt, denn es war auch ein Jahr der Jubiläen:

• Bundesrepublik, 60 Jahre
• Sandmännchen, 50 Jahre
• Billyregal, 30 Jahre
• Privatfernsehen, 25 Jahre
• Mauerfall, 20 Jahre

Das waren die Jubiläen, die es in mein Bewusstsein geschafft haben. Aber wenn man ein ganzes Jahr nur mit Zurückschauen beschäftigt ist, hat das Jahr gar keine Zeit eigene Geschichte zu schreiben oder die Menschen haben gar keine Zeit diese Geschichte zu würdigen.
Aber dafür wird ja am Ende des Jahres in allen Medien das Jahr noch einmal wiederholt, damit man auch nichts vergisst. Die Frage ist: Wäre es nicht besser das ein oder andere einfach zu vergessen? Wären ohne die Medien einige Probleme eigentlich überhaupt Probleme geworden?
Lasst uns 25 Jahre "unabhängige" Medien feiern.

So klafften auch in meiner Erinnerung große Lücke über das vergangene Jahr bis ich zur Vorbereitung des Posts 2-3 Jahresrückblicke schaute und hätte ich nicht mitgeschrieben würden diese Lücke schon wieder klaffen und ich habe beschlossen diese Lücken auch Lücken sein zu lassen. Mir fiel beim Schauen nur eine Sache auf: Jeden Monat war irgendwas mit einem Autokonzern, den jeder wollte, aber sich keiner leisten konnte.
An die Geburt unseres ersten Helden des Jahres im Januar kann ich mich auch nur erinnern, weil es meinen Wortschatz um ein unglaubliches Wort erweiterte: Notwasserung.
Im Januar war doch auch die Vereidigung dessen, der seinen Heldenstatus zumindest in seiner Heimat schon fast verloren hat, oder?
Im Februar war ich eine Woche im Urlaub ohne Medienzugang: Pressefreiheit mal anders.
Wir feiern 25 Jahre "freie" Medien.

Im März begann ich mein persönliches Abenteuer Bloggen und alles, was mir persönlich im folgenden Erwähnenswert erschien, kann jeder nachlesen.
Im Juni gingen die Studentenproteste in die erste Runde und gut geplante Aktionen stießen damals noch auf breite Unterstützung und kleine Erfolge. Über die Leichen des Monats möchte ich nicht schreiben, weil es zum einen schon überall getan wurde und weil mir zum anderen der persönliche Bezug fehlt.
Dann kam das Sommerloch und danach die Wahl ohne Wahlkampf, weil dieser dem politischen Sommerurlaub weichen musste. Warum müssen diese Wahlen auch immer an einem strategisch so ungünstigen Termin im Spätsommer/Frühherbst stattfinden, wo unsere Politiker doch gerade so entspannt aus dem Urlaub kommen? Auch zur Wahl ist damit eigentlich schon alles gesagt.
Mitten in diesem Sommerloch bestätigte aber auch noch ein sowieso schon unbeliebtes Bundesland bei Landtagswahlen seine Gesinnung und wenn man jetzt fragt, will es keiner gewesen sein und keiner kann sich erklären, wie das schon wieder passieren konnte.
In der dunklen Jahreszeit (diese fängt, meiner Erfahrung nach, schon im Herbst an) sollte die Hochphase dieser neuen uns alle dahinraffenden Grippe kommen und es kam... das öffentliche Interesse an einer ganz anderen Krankheit, die sich eigentlich lieber ins Privatleben zurückzieht: Depression.
Wir feiern 25 Jahre "investigative" Medien.

Kurz vor Ende des Jahres weckt ein alter Bekannter wieder Urängste, der Terrorismus ist zurück im Westen. Sein Ziel? Angst schüren! Dabei hatte er Erfolg, vielleicht will auch jemand anders Angst schüren und benutzt ein etabliertes Wort, wer weiß?
Was bleibt dann noch für nächstes Jahr? Wir bekommen ein Comeback versprochen, das dieses Jahr schon in etwas anderer Form stattfinden sollte. Ansonsten erwarten wir die üblichen Katastrophen und freudigen Ereignisse. Alles was bleibt ist: abwarten.

Bis dahin einen fröhlichen Jahreswechsel.

1 Kommentar:

  1. Sorry, an alle Leser für den missglückten ersten Versuch, aber jetzt ist alles halbwegs gut, dank freundlicher Unterstützung.

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