Freitag, 24. April 2009

Die einen nennen es Demo - die anderen Volksbelustigung

Studenten scheinen immer mehr der allgemeinen Politikmüdigkeit zu verfallen. Sah man doch gestern in Hamburg eine studentisch organisierte Demonstration gegen -ich vermute- Studiengebühren oder den geplanten Umzug, die aus mehr Polizeibeamten als Demonstranten bestand. Der Anlass der Demo ist deswegen nur zu erahnen, weil nicht mal genügend Studenten dabei waren um die Plakate so straff zu halten, dass man sie lesen konnte. Dieser kleine Umzug stieß auf sehr viel Gelächter bei den Umstehenden und alle brav in der Uni gebliebenen Studenten, die es durch die Fenster sahen konnten sich ein Grinsen kaum verkneifen.
Heute fand dann eine etwas umfassender angekündigte Demonstration statt, die deswegen auch etwas besser besucht war. Aber es waren auch keine Massen, die da 20 Minuten den Verkehr in der Innenstadt lahmlegten und Leid konnten einen die Polizisten in ihren -ich nenne es mal- Kampfanzügen tun, bei diesen Temperaturen. Es ist echt unfair unschuldige Dritte, in diesem Fall die Autofahrer, Businsassen und einfache Polizeibeamte, mit solchen Demos, die sowieso nichts bringen, zu belasten. Wäre das ganze wenigstens effektiv, könnte man über Unannehmlichkeiten für einen geringen Teil der Stadtbewohner diskutieren.
Unsere Dozenten fragten schon hoffnungsvoll, wann wir unseren Generalstreik beginnen, das würde wahrscheinlich auch mehr Studenten mobilisieren, denn viele behaupten ja das geringe studentische Engagement läge an der Überbelastung durch die neuen Studienpläne in Zeiten des Bachelor. Da kämen ein paar arbeitsfreie Stunden durch einen Streik sehr gelege, mal davon abgesehen, dass man als zahlender Dienstleistungsempfänger ziemlich dumm wäre, wenn man streikt, wenn das rein gesetzlich überhaupt ein Streik wäre. Aber wahrscheinlich würden die angeblich so hochmotivierten und arbeitseifrigen Studenten von heute die Zeit nutzten um endlich mal die Zusatzliteratur zu den Seminaren zu lesen oder sich selbstständig weiterzubilden, um zur nächsten Sitzung noch sinnlosere Fragen zu stellen oder unsinnigere Diskussionen über längst allgemeingültige Themen zu beginnen.

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